Sozialgeschichte der Uhrenindustrie

Arbeitskampf 1963: Der Streik

Der Streik in Schwenningen begann am Montag, dem 29. April 1963 um 0.00 Uhr.

Die Streikenden Gewerkschaftsmitglieder wurden aufgerufen sich in den Streiklokalen registrieren zu lassen. Diese waren am ersten Streiktag von 7 bis 9 Uhr, von 11 Bis 12 Uhr und von 14 Bis 18 Uhr geöffnet. In den Streiklokalen wurde auch das Streikgeld ausgezahlt.

Streiklokal "zum Bären" , Meldestelle für die Fa. Schlenker-Grusen

Streiklokal „zum Bären“ , Meldestelle für die Fa. Schlenker-Grusen

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Arbeitskampf 1963: Urabstimmung und Ankündigung

Die Urabstimmung

Am 18. 4. 1963 wurden die Schwenninger Arbeitnehmer zur Urabstimmung aufgerufen. „Bist Du bereit, zur Verhinderung des von den Arbeitgebern geforderten Lohnstops bis zum31. Juli 1963 und für die Durchsetzung unserer achtprozentigen Lohnforderung mit allen gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen einschließlich der Arbeitsniederlegung einzutreten?“

Anzeige zur Urabstimmung

Abb. 1: Anzeige zur Urabstimmung

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Arbeitskampf 1963: Vorgeschichte

1963 kam es zum ersten Arbeitskampf der Metallindustrie in Nordwürttemberg/ Nordbaden sowie Südwürttemberg-Hohenzollern nach dem Zweiten Weltkrieg. Für Schwenningen war es der erste Arbeitskampf nach 40 Jahren, nach den Notverordnungen der Weimarer Zeit, der Unterdrückung der Gewerkschaften im Nationalsozialismus, sowie der Besatzungszeit.

Protestkundgebung: Kein Lohnstop - sondern Preisstop!

Bild 1: Protestkundgebung 5. April 1963, “ Kein Lohnstop – sondern Preisstop!“  (Bild: Erich Mayer)

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Kann die Uhrenindustrie überleben?

Bewertung der Töpfer-Studie durch die Gewerkschaft

Gewerkschaft wie Unternehmerverband nahmen die Ergebnisse der Töpferstudie positiv auf trotz der „missglückten Presseerklärung des Bundeswirtschaftsministeriums“ im September 19781  und sahen sich beide in ihrer bisherigen Einschätzung der Lage der Uhrenindustrie bestätigt. (mehr …)

  1. Vgl. StAVS 4.9-415, Anhang zum protokoll der Besprechung im Wirtschaftsministerium am 1. 12. 1978 in Stuttgart []

Neue Technologie bringt Rückgang der Arbeitsplätze

Unternehmer herrschen wie biblische Patriarchen?

Im September 1978 wurde der Öffentlichkeit die Töpferstudie vorgestellt. Die Ausschreibung dieser Studie war in einer zweiten Sitzung der AG-Uhren am 26. 3. 1976 beschlossen worden. Das Ziel war nach einer Untersuchung „der Technologie- und Markttendenzen in der Uhrenindustrie“1  die „Auswirkungen der Technologie-Entwicklung auf Arbeitsplätze und Unternehmen der deutschen Uhrenindustrie“  abzuschätzen.2

Kienzleuhr, elektronisches Werk

Arbeitsplatzverluste durch Quarzuhren (Kienzleuhr, elektronisches Werk / privat)

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  1. Mackintosch-Studie []
  2. StAVS 4.9-419, Diplom-Volkswirt Peter Töpfer Planung und Beratung, Auswirkungen der Technologie-Entwicklung auf Arbeitsplätze und Unternehmen in der deutschen Uhrenindustrie. Zusammenfassung wichtiger Ergebnisse. Untersuchung, durchgeführt im Rahmen der Förderungsmaßnahmen des Bundesministeriums für Forschung und Technologie – Projekt NT 624 – Rodgau 3 1978 (?) S. 3 Die Töpferstudie ist ein dreibändiges umfassendes Werk. Im Wesentlichen wurde für diese Arbeit die Ergebnisse der Zusammenfassung benutzt. []
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