Sozialgeschichte der Uhrenindustrie

Die Fabrikindustrie entstand aus der Hausindustrie

geschrieben am: 16.12.2015 von: Annemarie Conradt-Mach in Kategorie(n): Vorgeschichte, Cluster

Fabrikindustrie und Hausindustrie / Entwicklung aus dem Uhrmacherhandwerk

Die Schwarzwälder Uhrmacherei gehörte politisch gesehen im 18. Jahrhundert zu drei Herrschaftsgebieten. St. Georgen im Norden war württembergisch, Triberg und St. Peter im Westen gehörten zu Vorderösterreich, Neustadt und Vöhrenbach im Osten und Süden zum Fürstentum Fürstenberg. Nach der politischen Neuordnung zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam das Uhrmachergebiet fast vollständig zu Baden. Die Grenze zu Württemberg verlief zwischen Villingen und Schwenningen. ((Vgl. Kahlert, Helmut: 300 Jahre Schwarzwälder Uhrenindustrie, S. 52, ebenso Boelke, Willi: Industrialisierung im Kammerbezirk Schwarzwald-Baar-Heuberg, S. 290.))


Um 1840 wurde in etwa 80 Schwarzwaldgemeinden die Uhrmacherei betrieben. Die württembergischen Orte spielten eher eine untergeordnete Rolle. (( Vgl. Kahlert, Helmut: 300 Jahre Schwarzwälder Uhrenindustrie, S. 48 ff. Nach einer amtlichen Statistik zählte Furtwangen 1841/43 116 selbständige Uhrmacher, St. Georgen 68, Neukirch 63, Gütenbach 62, Schönwald 60, Neustadt 59, Schonach 33, Eisenbach 32,, Nußbach 30Im Amtsbezirk Triberg und Neustadt lebten damals 70 Prozent aller badischen Holzuhrmacher. Ebenso GLA Karlsruhe 236/ 5847(Statistik der Schwarzwälder Industrie, nach dem Stande von 1843.))

Nach Schwenningen kam das Gewerbe erst sehr spät, zu einer Zeit als es im Badischen schon in voller Blüte stand. ((Vgl. Haller, Friedrich: Das Neckarquellgebiet in seiner Entwicklung zur Industrielandschaft, S. 35. Haller gibt als einzigen Standortfaktor für die Uhrenindustrie in Schwenningen die Nähe zur Schwarzwälder Uhrenhausindustrie an))  Vermutlich hat die Grenzlage und der Abschluß gegenüber der katholischen Bevölkerung des Umlands eine schnellere Verbreitung der Uhrmacherei behindert.
Die ersten Schwenninger Uhrmacher, Joh. Jäckle (geb. 1741) und Jakob Voßeler (geb. 1744), eigneten sich dieses Handwerk durch den Nachbau von Schwarzwälder Uhren an. (( Bürk, Richard: Die Schwenninger Uhrmacher bis um’s Jahr 1850, S. 10. „Auf Meister Johannes Voßeler (26.10.1777 – 12.12.1847) kam die Uhrmacherei von seinem Vater, dem oben genannten Jakob; wogegen Georg Haller (1.8.1793-4.1.1848) das Handwerk im benachbarten badischen Ort Mönchweiler erlernen mußte, da die wenigen hiesigen Uhrmacher selten Geneigtheit zeigten, die mit geflissentlicher Geheimtuerei gehütete Kunst über die eigene Familie hinausgreifen zu lassen. Haller machte sich 1812 selbständig, hielt nur einen Lehrling, so daß er nach mehreren Jahren mit 2 Gesellen arbeiten konnte, darunter seine Söhne Johannes Haller (16.2.1820 – 11.6.1856) und Jakob Haller (12.9.1822 – 1894 in Amerika)“.

Nach Meitzen vermehrte sich die Zahl der Uhrmachergemeinden um die Jahrhundertmitte des 19. Jahrhunderts von 22 auf 70 Gemeinden, die Anzahl der Arbeiter stieg um das Sechsfache. Genau in diese Phase fiel auch die Ausdehnung der Uhrmacherei in Schwenningen.
1820 zählte die Uhrenhausindustrie in Schwenningen erst sieben Uhrmacher mit sechs Gehilfen und sechs Uhrenhändler, 1835 hatte sich die Zahl der selbständigen Uhrmacher auf 54, die Zahl der Uhrenhändler auf 57 erhöht. (( Benzing, Otto: Schwenningen am Neckar, S. 329))
1839 gab es 69 Schwenninger Uhrmacher (( Vgl. Kuckuck, Julius: Die Uhrenindustrie des Württembergischen Schwarzwalds, S. 6))  und 1857 ernährten sich nach Johannes Bürk 269 Personen von der Uhrmacherei. Innerhalb von 37 Jahren hatte sich ein sehr differenziertes, arbeitsteilig organisiertes Gewerbe entwickelt. (( Kahlert, Helmut: 300 Jahre Schwarzwälder Uhrenindustrie, S. 36 ff. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhun¬derts kam es nach Kahlert zu einem Produktivitätssprung innerhalb der Uhrenhausindustrie. Kahlert geht von einer Verfünffachung der Produktivität aus. Nach 1790 nahmen diese Produktivitätssteigerungen wieder ab. Ursache sei die Arbeitsteilung und die verbesserten Arbeitsgeräte gewesen.))  57 Uhrmacher mit 51 Gehilfen, 6 Gestellmacher mit 5 Gehilfen, 3 Kastenmacher mit 3 Gehilfen, 4 Schilddreher mit 3 Gehilfen, 14 Schild¬maler mit 21 Gehilfen, 2 Kettenmacher mit 3 Gehilfen, 2 Werkzeugmacher mit 2 Gehilfen, 34 Uhrenhändler mit Lager und 20 bloße Hausierer wurden gezählt. (( Kuckuck, Julius: Die Uhrenindustrie des Württembergischen Schwarzwalds, S. 14.))

Die Handwerksbetriebe waren in der Regel klein, sie beschäftigten durchschnittlich höchstens einen weiteren Gesellen. (( Loth, Hermann: Die Uhrenindustrie im badischen Schwarzwald, S. 314. Im Vergleich zur benachbarten badischen Hausindustrie war die Verbreitung des Uhrengewerbes in Schwenningen aber eher bescheiden. Villingen z. B. hatte 96 Uhrmachermeister mit 143 Gehilfen, 16 Bestandteilmacher mit 21 Gehilfen.))  Die Arbeitsteilung unter den Uhrmacherbetrieben machte häufig die Vielfalt der Produkte erst möglich. Sie erforderte aber auch ein Mindestmaß an Kooperation und Absprache. Die Zusammenarbeit von Uhrmachern und Spediteuren bzw. Hausierern entwickelte sich dagegen oft schwierig, da der Uhrmacher dem Spediteur Kredit gab, die Uhrenhändler oft beschuldigt wurden, nicht korrekt abzurechnen oder die Uhrmacher gar zu übervorteilen. Es gab aber auch Uhrmacher, die im Winter produzierten und im Sommer selbst den Vertrieb ihrer Uhren über-nahmen, bzw. neben den eigenen auch fremde Produkte im Ausland vertrieben. Die Krisensituation um die Jahrhundertmitte festigte die Stellung der Uhrenhändler gegenüber den reinen Handwerkern. Letztere beschuldigten die ersteren, wegen der sinkenden Preise der ungerechtfertigten Bereicherung.
Die Uhrenhausindustrie in Schwenningen war ein Produkt der Überbevölkerung der Jahrhun-dertmitte. Auffallend bei dieser Entwicklung war, daß ohne große traditionelle Verankerung sich in kurzer Zeit viele Familien der Uhrenhausindustrie zuwandten. Vor allem die ärmeren Schichten drängten in dieses Gewerbe.

Hausindustrie und Fabrikindustrie in friedlicher Koexistenz

Zwischen 1855 und 1900 existierten in Schwenningen Hausindustrie und Fabrikindustrie in friedlicher Koexistenz. Die Hausindustrie erreichte um 1880 ihren personellen Höhepunkt. Sie geriet nach und nach fast völlig in die Abhängigkeit der Großunternehmen, die zum wesentlichen Auftraggeber für die Schwenninger Kleinmeister wurden.
Kennzeichnend für alle Fabriken der Gründerphase war die Verbindung von eigener Produktion und die gleichzeitige Beschäftigung von selbständigen Hausindustriellen. Jeder Betrieb hatte eigene Arbeiter und vergab außerdem Aufträge an sog. selbständige Kleinmeister. Die Fabriken waren zu dieser Zeit noch fest in das in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Schwenningen entstandene hausindustrielle Gefüge eingebettet. Über die Württem¬bergische Uhrenfabrik berichtet eine Werbeschrift von 1913: „Im ersten Jahre ließ er (Johannes Bürk) seine Kontrolluhren in der Werkstätte eines als Hausgewerbetreibender tätigen Uhrmachermeisters (Michael Vosseler), der sich in der Hauptsache mit der Anfertigung von Schwarzwälder Uhren beschäftigte, nebenher fabrizieren.“ (( SAVS Best. 5.22, Chronik 7653. Württembergische Uhrenfabrik Schwenningen Bürk Söhne. Schwennin¬gen/N.)) Der für die Produktion von Bürk vorgesehene Uhrmachermeister Michael Vosseler (( Der Uhrmachermeister Vosseler kam aus einer der ältesten Schwenninger Uhrmacherfamilien. Sein Großvater war der erste Schwenninger Uhrmacher Jakob Vosseler, geb. 1844, sein Vater der Uhrmacher Johannes Vosseler, geb. 1777. Dieser hatte fünf Söhne. Der zweite Sohn Michael (1807-1884) gehörte zu den angesehensten Schwenninger Uhrmachern. „Er stellte nicht nur Uhren zum erstenmal schablonenmäßig nach Lehren her, sondern erfand und konstruierte auch Maschinen zur Herstellung der Uhrenteile und als Freizeitun¬terhaltung wurden Schatullen mit geheimen Fächern und Vexierschlössern angefertigt. Michael V. hat auf Anregung von Ratsschreiber Bürk auch die erste tragbare Wächterkontrolluhr hergestellt und war so Mitbegründer der württembergischen Uhrenfabrik und bis zu seinem Tod ihr Werkführer.“ (Zusammengestellt nach einem Lebenslauf von Johannes Vosseler, Gründer der Firma Irion u.Vosseler, welcher mir von Alfred Vosseler Schwenningen zur Verfügung gestellt wurde).)) „traute dieser merkwürdigen Neuheit nicht eine solche Zukunft zu, daß es ihm rätlich erschienen wäre, seine ganze Werkstätte mit 4 Mann mit dem Artikel zu befassen und seine ‘andern Kunden zu verlieren’. Daher war Bürk genötigt in gemieteten Zimmern selbst auch Arbeiter zu beschäftigen. … Im Jahr 1860 … gab Bürk seinen seitherigen Hauptberuf, das Amt des Ratsschreibers, auf, um sich … dem Betrieb… zu wid¬men, in welchen inzwischen Vosseler mit seinem ganzen, durch die Beschäftigung mit Bürks Kontrolle-Uhr auf 8 Mann angewachsenen Personal und mit seiner vollständigen Einrichtung eingetreten war.“ (( SAVS Best. 5.22, Chronik 7653 Württembergische Uhrenfabrik Schwenningen ihren Geschäftsfreunden: Die Wächter-Kontrolle-Uhr und ihr Erfinder J.Bürk. 1904))

Schwenninger "Uhrenfabriken" 1877

UnrternehmengegründetProdukteBeschäftigteAbsatzmarkt
Württembergische Uhrenfabrik1855Wächterkontrolluhren50 Arbeitereurop. Kontinent
Friedrich Mauthe1844alle Sorten Schwarzwälder Uhren120 Arbeiter und HeimarbeiterDeutschland, Österreich, Italien, England
Thomas Haller1842alle Sorten Schwarzwälder UhrenDeutschland, Belgien, Holland, England
Johannes Schlenker1822alle Sorten Schwarzwälder Uhren70 bis 80 Arbeiter und HeimarbeiterDeutschland, Österreich, Rußland, Türkei
C. Haller am Bahnhof1871alle Sorten Schwarzwälder Uhren70 bis 80 Arbeiter und heimarbeiterDeutschland, Österreich, Italien, Niederlande, England
Christian Stähle1861alle Sorten Schwarzwälder Uhren 20 Arbeiter und HeimarbeiterDeutschland, Österreich, Schweiz
Friedrich Benzing1840 alle Sorten große Schwarzwälder UhrenDeutschland, Österreich, Schweiz, Italien, England
Erhard Benzing 1840 alle Sorten Schwarzwälder Uhren
Christian Lauffer1862Regulateutuhrenkasten
Joh. Palmtag1843Uhrenschilder12 bis 15 ArbeiterDeutschland, Österreich
Jakob BenzingUhrenschilder
Johannes Jauch1858UhrenschilderDeutschland, Ausland
R. Gula1868UhrenrahmenDeutschland
Quelle: Nach Reise- und Industrie-Handbuch für Württemberg. II Industrieller Theil. Stuttgart 1877. Die angeführte Übersicht gibt 1845 als Gründungsdatum der Fa. Mauthe an, die Firma selbst aber 1844.

Um 1877 waren die meisten Schwenninger Betriebe noch reine Handwerksbetriebe, von denen aber vier schon 50 und mehr Beschäftigte hatten. (( Nach einer Beurteilung des Fabrikanten Jakob Kienzle gab es damals nur zwei Betriebe, die Uhren fabrikmäßig herstellten, alle anderen Unternehmen sind für ihn zu dieser Zeit noch Handwerksbetriebe. Unter fabrikmäßig versteht Kienzle hier einen Betrieb mit „vollständiger Arbeitsteilung“, d.h. der einzelne Uhrmacher fertigte nicht mehr alle Teile zu einer Uhr selbst.: Fabrikant Jakob Kienzle, Die Entwicklung unserer Heimatgemeinde Schwenningen. Vortrag des Herrn Fabrikant Kienzle, gehalten bei der Stadtfeier am 1.Dez. 1907. NQ 1.12.1907 ff. Über die Entwicklung der Schwarzwälder Uhrenindustrie gibt es viel zeitgenössische als auch neuere Literatur. In diesem Zusammenhang wurde bewußt auf die Darstellung des damals bedeu¬tendsten Schwenninger Fabrikanten zurückgegriffen, der die Industrieentwicklung aus der Schwenninger Sicht beleuchtete, und mit dieser Darstellung wohl die in Schwenningen 1907 anerkannte Perspektive wiedergab. Kienzle setzte sich mit diesem Vortrag der Kritik der Schwenninger Öffentlichkeit aus, die diese Sichtweise teilte.))

Bei allen handelte es sich um Familienbetriebe, die meisten wurden 1840 und früher gegründet. Unter den aufgeführten Unternehmen befinden sich die Vorläuferfirmen der späteren Großbe-triebe Mauthe, Kienzle und Haller, Betriebe, die bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts die heimische Wirtschaft dominierten. Das größte Geschäft war mit 120 Arbeitern die Firma Mauthe, gefolgt von den Firmen Schlenker, später Kienzle, und Haller mit jeweils 70 bis 80 Arbeitern. Auffallend auch, daß die Schwenninger Uhren zum großen Teil in die Donaumonarchie und nach Rußland exportiert wurden, Märkte die auch damals als relativ kapitalschwach galten. (( Die badische Uhrenindustrie exportierte in die kapitalkräftigen Westmärkte. Für die Schwenninger Hausindustrie blieben wegen ihrer späten Entwicklung nur noch die kapitalschwächeren Ostmärkte übrig. Vgl. Meitzen, August: Ueber die Uhren-Industrie des Schwarzwalds, S. 59. ))

Der Aufschwung der Industrie in Schwenningen fand erst in den 80er und 90er Jahren des 19.Jahrhunderts statt. (( Zang, Gert: Die von der Arbeitergeschichtsschreibung vergessene Hälfte der Arbeiter, S. 29. Zang sieht als ein Charakteristikum der Arbeiterprovinz, daß die Impulse der Industrialisierung von außen gekommen seien. Ein Merkmal, das für Schwenningen nicht zutrifft. Allerdings fällt die Schwenninger Industrialisie¬rung in die Phase der zweiten Industrialisierung im Laufe der 90er Jahre des 19. Jahrhunderts.)) „Im Jahre 1881 führte die Firma Fr. Mauthe einen größeren Fabrikneubau auf und wurde die erste Dampfkraft für Uhrmacherei in Schwenningen eingerichtet … Im Jahre 1882 vergrößerte die Firma Thomas Haller … ihre Uhrmacherei zum fabrikmäßigen Betrieb … Im Jahr 1883 folgte die Firma Johannes Schlenker, jetzige Firma Schlenker und Kienzle, mit dem Beginn der Fabrikation von massiven Regulateurwerken … Die Einwohnerzahl betrug Ende der 80er Jahre ca. 6000 Seelen, in den Fabriken wurden zu jener Zeit höchstens 150 Arbeiter beschäftigt, während im Jahr 1896 bereits über 1500 Personen auf der Uhrmacherei in Schwenningen allein beschäftigt waren.“ (( Weitere bedeutende Unternehmen wurden nach Kienzle folgende gegründet: Firma Müller-Schlenker 1879, Firma J.Schlenker-Grusen 1888, Firma E.R.Schlenker 1890, Firma I.G. Mehne 1891, Firma Friedrich Ernst Benzing 1901, Firma Thomas Ernst Haller 1902, Firma Joh. Jäckle 1886, Firma Johs. Schlenker 1889, Firma Martin Jauch 1887.))

Die Uhrenfabriken hatten neben ihrem Stamm an Fabrikarbeitern oft noch einmal soviel Heimarbeiter. Für die Fa. Mauthe in Schwenningen ist für das Jahr 1900 folgende Zusammensetzung der Beschäftigten überliefert. „Die Zahl der Hausindustriellen für beide Fabriken (Schwenningen und Bregenz) beläuft sich auf mehrere hundert, besonders in der Stammfabrik, diese Leute wohnen im ganzen Schwarzwald und den angrenzenden Gebieten zerstreut und haben regelmäßigen Verdienst und Arbeit, ohne daß sie genötigt sind, in den oft bis zu 10 Stunden entfernt liegenden Fabriken zu arbeiten.“ (( SAVS Best. Spiegelhalder-Sammlung, Uhrenindustrie I))  Die Fabrikanten hatten durch diese Verbindung mit der Hausindustrie einige Vorteile. Der selbständige Hausindustrielle arbeitete mit eigenen Maschinen; er erhielt weniger Lohn als der Fabrikarbeiter. Schließlich hatte er den Vorteil, zu Hause arbeiten zu dürfen. Ein männlicher Hausindustrieller konnte bei intensiver Arbeit – d.h. einer unbeschränkten 12- bis 14-stündigen täglichen Arbeitszeit – 15 bis 18 Mark in der Woche verdienen. In Krisenzeiten wurden die Kapazitäten der Hausindustrie einfach stillgelegt, um bei höherer Nachfrage wieder aktiviert zu werden. (( Vgl. Conradt-Mach, Annemarie: Feinwerktechnik, Arbeitswelt, Arbeiterkultur. Darin besonders das Kapitel: Die Fabrik verändert die Hausindustrie, S. 75-80. Grundlegend zu diesem Thema Bittmann, Karl: Hausindustrie und Heimarbeit im Großherzogtum.))

Katharina Bosanyi am 25. September 2017 um 12:13 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir haben noch eine alte Standuhr von ca. 1920 mit orginaler Gebrauchsanweisung. Leider geht das Schlagwerk nicht mehr. E. Lauffer G.m.b. H., Uhrenfabrik, Schwenningen a.N. Unsere Familie würde gerne wissen, was sie noch für einen Wert hat.Diese Standuhr ist ein Familienbesitz aus erster Hand.

Mit freundlichen Grüßen,
Frau Katharina Bosanyi

Johannes Bürk - die württembergische Uhrenfabrik - Sozialgeschichte der Uhrenindustrie am 5. Januar 2020 um 09:46 Uhr

[…] Februar 1856 wurde er ohne Verfahren oder schriftlichen Bescheid aus der Haft entlassen. „Sein eigenes Unternehmen beschrieb er als ein Geschäft, das ganzmetallene und tragbare Uhren für besondere Zwecke  […]

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